In Between

         Zeiten des Wandels

 

Veränderung ist die Konstante, die uns immer wieder an Schwellen bringt, wo das Vertraute endet und das Ungewisse beginnt. Besonders in Momenten des Umbruchs stellen sich die Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Diese Übergänge fordern uns heraus, Altes loszulassen und Neues anzunehmen.

In vielen Kulturen werden Übergänge als Prüfungen und Chancen ggesehen. Auch im persönlichen Leben zeigen sich Veränderung und Wachstum in unerwarteten Wendungen – einem Verlust, einem neuen Anfang oder einem ungeplanten Weg.

Übergänge irritieren, verunsichern uns. Doch sind sie Teil des Lebens, eine Herausforderung, die es anzunehmen gilt, da sie meist unabänderlich sind. Wenn wir zum Wandel aufgefordert werden, können wir uns sträuben, doch wenn wir ja sagen, kann die Veränderung uns tiefer mit uns selbst und der Welt verbinden. .

     NO ICONS

    In a world full of copies, be an original.

NO ICONS

 

Eine kritische Auseinandersetzung mit Selfie-Dysmorphie und der Ikonisierung des Selbst

 

In der Serie NO ICONS beschäftige ich mich mit der Inszenierung junger Frauen in sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie Instagram. Der Titel ist programmatisch: No Icons verweigert sich dem Kult um perfekte Bilder, stilisierte Selbstdarstellungen und dem Druck, zur Ikone des eigenen Lebensstils zu werden.

 

Zentrale Themen der Arbeit sind digitale Selbstoptimierung, Selbstentfremdung und die wachsende Verunsicherung im eigenen Körperbild – Phänomene, die unter dem Begriff Selfie-Dysmorphie zusammengefasst werden. Dieser beschreibt eine besorgniserregende Entwicklung: Immer mehr junge Menschen entwickeln ein verzerrtes Selbstbild, weil sie sich mit bearbeiteten, gefilterten und algorithmisch bevorzugten Idealbildern vergleichen – oft ihren eigenen. Was einst als narzisstische Geste belächelt wurde, ist heute Symptom einer tiefgreifenden Körperunsicherheit und psychischen Belastung.


NO ICONS setzt dem etwas entgegen. In meinen Portraits zeige ich keine geschönten Gesichter und keine geglätteten Emotionen. Ich zeige Schmerz, Wut, Ärger, Trauer, Irritation – Gefühle, die im Social-Media-Kosmos meist ausgeblendet, überdeckt oder in harmlose Hashtags verpackt werden. Es geht nicht um Abbild und Ansehen, sondern um Ausdruck und Wahrheit.

 

Diese Serie ist eine stille, aber deutliche Verweigerung: gegen die Bildnormen digitaler Plattformen, gegen die Reduktion auf Oberflächen, gegen die Vorstellung, dass Sichtbarkeit nur dann legitim ist, wenn sie schön, erfolgreich und optimiert erscheint. No Icons ist eine Einladung zur Auseinandersetzung – mit dem eigenen Blick, mit der Gewalt der Bilder und mit der Möglichkeit, sich selbst jenseits des digitalen Spiegels zu begegnen.


NO ICONS ist damit auch eine Absage an das Versprechen der sozialen Medien, durch Selbstdarstellung Selbstbestimmung zu erreichen. Stattdessen offenbart sich ein paradoxes Verhältnis: Je mehr wir unser digitales Ich inszenieren, desto stärker verlieren wir die Verbindung zu unserem realen Körper und inneren Selbst.

 

Aged Supergirls

Wir waren einst echte Supergirls, voller Energie und Tatendrang. Doch das Leben hat uns gezeichnet und unsere Kräfte geschwächt. Wir haben Rückschläge und Herausforderungen erlebt, die uns nicht unberührt gelassen haben. Aber wir sind nicht zerbrochen, denn wir haben gelernt, dass es im Leben nicht nur um Siege und Erfolge geht. Vielmehr geht es darum, aus den Niederlagen zu lernen und gestärkt daraus hervorzugehen. Wir haben gelernt, dass wahre Stärke in der Resilienz liegt, in der Fähigkeit, sich immer wieder aufzurappeln und weiterzumachen. Unsere Narben erzählen Geschichten von Überwindung und Durchhaltevermögen. Wir mögen angeschlagen sein, aber wir sind immer noch Supergirls, bereit, uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen und unsere eigenen Grenzen neu auszuloten.

Circen

Stephanie Nückel hinterfragt in ihren Bildern das klassische Schönheitsideal und die stereotypisierte Darstellung von Frauen in der Werbung. Ihre Werke zeigen Werbegesichter, die durch expressive Malerei zu eigenständigen, aber unnahbaren Figuren werden. Inspiriert von der Zauberin Circe, thematisiert sie Verführung und Manipulation, wobei sie die Grenze zwischen Objekt und Subjekt verschwimmen lässt. Ihre Darstellung fordert den Betrachter heraus: Lassen wir uns täuschen oder durchschauen wir das Spiel? Nückel dekonstruiert mit ihrer Kunst die konventionelle Sicht auf Weiblichkeit und regt zur Reflexion über gesellschaftlich geprägte Rollenbilder an.

Göttinnen

In meinem „Göttinnen“-Zyklus stelle ich die Frage nach der wahren Macht und Magie des Weiblichen in den Mittelpunkt. Ich erforsche in meinen Gemälden jene uralten, archaischen Kräfte, die oft vergessen oder verdrängt wurden. Lilith erscheint als ungezähmte, nächtliche Gestalt voller Rätsel und wilder Erotik, während Hekate als Grenzgängerin zwischen den Welten eine furchteinflößende, aber auch befreiende Präsenz verkörpert. Ich lasse Göttinnen verschiedener Kulturen – von Lakshmi bis Artemis – aufeinandertreffen, um das Weibliche in all seinen Facetten zu feiern. Dabei geht es mir nicht um ein romantisiertes Bild der Frau, sondern um ihre unbändige, schöpferische und zugleich zerstörerische Kraft. Meine Kunst ist eine Einladung, das verdrängte Wissen über das Weibliche neu zu entdecken und die tiefe, zyklische Verbindung zwischen Frau, Natur und Mythos wiederzuentdecken.

© Copyright. Stephanie Nückel 2025
Alle Rechte vorbehalten. 

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.